Entstehung des CSDDD – Corporate Sustainability Due Diligence Directive
Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) wurde von der Europäischen Kommission initiiert, um Unternehmen zur Einhaltung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten entlang ihrer Wertschöpfungskette zu verpflichten. Diese wird aller voraussicht nach das Deutsche Lieferkettengesetz ablösen bzw. wird das deutsche Gesetz entsprechend verändert.
Federführend war die Generaldirektion Justiz und Verbraucher (DG JUST) unter der Leitung von Didier Reynders, EU-Kommissar für Justiz. Bereits 2020 betonte Reynders die Notwendigkeit verbindlicher Regelungen und leitete 2021 eine öffentliche Konsultation ein, um Inputs von Unternehmen, NGOs und Gewerkschaften einzuholen.
Wichtige Akteure in der Initiierung:
Europäisches Parlament: Das Parlament forderte schon vor dem offiziellen Vorschlag der Kommission verbindliche Vorschriften. Besonders engagiert war Lara Wolters, niederländische Europaabgeordnete der S&D-Fraktion, die sich seit Jahren für eine strengere Regulierung globaler Lieferketten einsetzt.
Zivilgesellschaft und NGOs: Organisationen wie Amnesty International, Oxfam und die European Coalition for Corporate Justice (ECCJ) spielten eine Schlüsselrolle. Sie übten massiven Druck auf die EU-Institutionen aus und forderten ein robustes Gesetz zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt.
Mitgliedstaaten: Länder wie Deutschland, Frankreich und die Niederlande unterstützten die Initiative, basierend auf Erfahrungen mit eigenen nationalen Gesetzen, darunter das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Unternehmen und Wirtschaftsverbände: Einige progressive Unternehmen und Verbände begrüßten die Richtlinie, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern.
Die CSDDD spiegelt ein Zusammenspiel von politischem Willen, zivilgesellschaftlichem Engagement und nationalen Fortschritten wider, wobei die Europäische Kommission die treibende Kraft darstellt. Sie setzt einen Meilenstein für einheitliche Standards in der EU.